Jedes Unternehmen trägt Verantwortung. Nicht nur für sich selbst sondern auch gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt. Umso wichtiger ist es ein Bewusstsein dafür zu bekommen, dass sich jede Aktivitäten direkt oder indirekt nachteilig auf die Menschenrechte und die Umwelt auswirken können. Gerade dadurch, dass Lieferketten immer komplexer und weltweit vernetzt werden, wird es immer unübersichtlicher, wie und wo Missstände anfallen. Am Ende ist jedem von uns wichtig, kein Leid zu verursachen.
Wieso sollten Sie auf die Transparenz der Lieferkette Wert legen?
Beispielsweise sorgt die Feuersicherheit in Zuliefererfabriken der Textilindustrie für gefährliche Arbeitsbedingungen. Arbeiter werden ausgebeutet, zu schlecht bezahlt, das gesundheitliche Wohl wird stark gefährdet oder Kinderarbeit findet statt. Ein Paar von vielen weiteren tragischen Folgen, verursacht und unterstützt durch die intensive Vermarktung und den vermehrten Konsum von möglichst "billigen" Produkten.
Laut einer Studie von PwC wird das Einkaufsverhalten der Konsumenten immer stärker durch Nachhaltigkeitsaspekte beeinflusst. Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen folglich auf dieses Verhalten entsprechend reagieren und die Verkaufsstrategien anpassen.
Wie können Unternehmen den Nachhaltigkeitsansprüchen gerecht werden?
Wirtschaftsunternehmen können sich mit fünf Kernthemen beschäftigen, um den Ansprüchen der Gesellschaft gerecht zu werden.
Damit eine Sorgepflicht umgesetzt werden kann, muss im ersten Schritt die Verantwortung, die ein Unternehmer trägt, anerkannt werden. Diese innere Haltung ist eine entscheidende Voraussetzung.
Eine genaue Analyse der eigenen Unternehmungen hilft, die möglichen und tatsächlichen Risiken zu erkennen und sich ein Bild über den eigenen Status zu verschaffen.
Durch die Erkennung der Risiken können Schritte eingeleitet werden, um diese zu minimieren und den Auswirkungen entgegenzuwirken. Diese Maßnahmen sollten kontinuierlich auf ihre Umsetzung Wirksamkeit überprüft werden.
Es ist ein wichtiger Schritt, Stakeholder des Unternehmens über die Maßnahmen zu informieren. Dies kann zu einem positiven Unternehmensbild führen oder zu Sicherheit, falls Fragen bezüglich des Engagements gestellt werden.
Von Missständen betroffene Menschen müssen in der Lage sein, eine Beschwerde einreichen zu können. Sowohl intern im Unternehmen als auch externe Leidtragende.
Vorgaben der Bundesregierung
Ab dem Jahr 2023 wird die Bundesregierung nun auch aktiv. Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeiter und Sitz in Deutschland sind ab dem 01.01.2023 dazu verpflichtet menschenrechtlichen und umweltbezogenen Pflichten in der Lieferkette nachzukommen. Ab dem 01.01.2024 wird dieses Gesetz auf Unternehmen mit 1.000 Arbeitnehmern erweitert. Auf europäischer Ebene steht ein Gesetz zur Diskussion, dass im Entwurf strenger als die deutsche Variante ist und bereits für Unternehmen mit 250 Beschäftigten gelten könnte. Sollte diese Entwicklung eintreten, plant die Bundesregierung gegebenenfalls eine Anpassung des deutschen Gesetzes. Bei Verstößen gegen das Gesetz droht Unternehmen ein Bußgeld oder Schadensersatz der Mitbewerber.
Im Jahr 2020 hat ein Monitoring ergeben, dass 13-17% der beobachteten Unternehmen die Anforderungen des Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) erfüllten. 10-12% wiesen einen positiven Trend auf. Das heißt, in diesen Unternehmen gab es noch Defizite, jedoch wurden schon erheblich bessere Praktiken implementiert. Diese Datenerhebung zeigt auf, dass mindestens 50% der Unternehmen die von der Bundesregierung gesetzten Zielwerte verfehlt haben.
Für Unternehmen gibt es Angebote wie das von Integrity Next. Hier werden Angaben von Lieferanten gemacht bezüglich ihrer Nachhaltigkeit und Compliance, welche jederzeit einsehbar sind. So ist eine transparente Lieferkette realisierbar.
Transparente Lieferketten (am Bsp. der Werbemittelagentur Hagemann)
Um eine ökologisch und sozial nachhaltige Produktion zu gewährleisten, wählt die Werbemittelagentur Hagemann ihre Lieferanten nach entsprechenden Kriterien aus. Sie müssen transparent nachweisen können, dass sie diverse Anforderungen erfüllen. Ein Muss-Kriterium ist zum Beispiel, dass an den Produktionsstätten die Einhaltung sozialer Standards sichergestellt ist – etwa durch eine Zertifizierung gemäß der Business Social Compliance Initiative (BSCI). Der BSCI-Verhaltenskodex beinhaltet unter anderem eine angemessene Vergütung der Mitarbeiter, zumutbare Arbeitszeiten und das Verbot von Kinderarbeit. Auch die Produkte selbst müssen gesetzliche Normen erfüllen, etwa die Spielzeugrichtlinie EN 71 für schadstofffreie Spielwaren. Viele Lieferanten können darüber hinaus weitere anerkannte Siegel und Zertifizierungen für Nachhaltigkeit vorweisen.
Sie wollen wissen, wie es am besten möglich ist, eine transparente Lieferkette für Ihr Unternehmen zu realisieren? Dann kontaktieren Sie uns einfach. Auch wir mussten uns damals orientieren und den schwierigen ersten Schritt gehen.
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