Noch nie zuvor wurde so viel CO2 und Methan in der Atmosphäre verzeichnet. Der Ausstoß der USA ist sogar 6,2 % gestiegen. Unklar ist jedoch weshalb der Methan-Anteil seit über zwei Jahren sprunghaft steigt.
Was sagt die Wissenschaft?
Laut Aussagen von Wissenschaftlern war 2021 das fünftwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Noch nie wurde in der Atmosphäre ein so hoher Anteil von den Treibhausgasen Kohlendioxid und Methan verzeichnet. Das teilten die Forscher des Copernicus Climate Change Service (C3S) der Europäischen Union mit.
Die vergangen sieben Jahre sind besonders auffällig gewesen. Seit Beginn der Messungen im Jahr 1850 waren sie die wärmsten Jahre überhaupt. Im Jahr 2021 lag die globale Durchschnittstemperatur 1,1 bis 1,2 Grad Celsius über dem Niveau des Zeitraums von 1850 bis 1900. Die beiden heißesten Jahre waren 2020 und 2016.
Weshalb der Anteil von Methan in der Atmosphäre in den letzten zwei Jahren sprunghaft angestiegen ist, ist den Forschern zufolge noch unklar. Methan entsteht beispielsweise bei der Öl- und Gasförderung und in der Landwirtschaft. Es gibt aber auch natürliche Quellen wie Feuchtgebiete in denen dieses Gas vorkommen kann.
Was für Folgen können wir jetzt bereits erkennen?
Der Sommer vergangenen Jahres war Angaben zufolge der heißeste Sommer, den es in Europa je gegeben hat. Die höchste Temperatur wurde in Sizilien mit 48,8 Grad Celsius gemessen. Wissenschaftler sind sich einig, dass der Klimawandel viele der extremen Wettereignisse des Jahres 2021 verschärft. Dazu gehören die Waldbrände in Sibirien und den USA. Besonders schwere Waldbrände plagten die Türkei, Griechenland und Süditalien. Auch Überschwemmungen werden immer dramatischer. Besonders hart traf es Europa, China und Sudan. Wir in Deutschland bekamen diese Wassermaßen hautnah zu spüren. Die Bilder, die im Juli 2021 um die Welt gingen, werden vielen Leuten in NRW und Bayern in der Erinnerung eingebrannt bleiben. In Westeuropa sind durch diese Überschwemmungen mehr als 200 Menschen gestorben.
„Diese Ereignisse sind eine deutliche Erinnerung daran, dass wir unser Verhalten ändern und entscheidende und wirksame Schritte in Richtung einer nachhaltigen Gesellschaft vornehmen und auf die Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen hinarbeiten müssen“, sagte C3S-Direktor Carlo Buontempo.
Was passiert im Ausland?
Der Kampf gegen den Klimawandel ist ein globales Anliegen. Trotz des im Jahr 2015 international beschlossenen Pariser Abkommens ist beispielsweise in der USA kein positiver Trend zu erkennen. Der Treibhausgas-Ausstoß ist vergangenes Jahr um 6,2 % gestiegen. Damit entfernt sich die USA immer weiter von den Klimazielen von Präsident Joe Biden. Laut einem Bericht der Rhodium Group ist die Produktion der klimaschädlichen Gase dabei schneller gewachsen als die Wirtschaft sich von der aktuellen Corona-Pandemie erholt.
Grund hierfür ist der Anstieg der Erdgas-Preise. Durch die erhöhten Kosten wird auf Stromversorgung durch Kohle gesetzt, welche sich um 17 % erhöht hat. Somit hat der Ausstoß in der Energiebranche und im Verkehr wieder zwei Drittel der Werte von 2019 vor dem Ausbruch der Pandemie erreicht. IN dem Bericht der Rhodium Group wird von einem US-Wirtschaftswachstum von 5,7 % im Jahr 2021 ausgegangen.
US-Präsident Joe Biden hatte es zum Ziel erklärt, den Treibhausgasausstoß der USA bis 2030 um 50 bis 52 % unter den Wert von 2005 zu drücken. Die Klima-Politik der Demokraten stößt im Kongress auf, vor allem bei den Republikanern auf Widerstand.
Wie gehen wir mit solchen Informationen um?
Auch wenn internationale Berichte von dem Versagen anderer Länder berichtet, bedeutet das nicht, dass unsere Mühen umsonst sind. Wir in Deutschland als führende Industrienation haben nach wie vor die Verantwortung, ein Vorbild für den Rest der Welt zu sein. Viele Unternehmen, Privatpersonen und die deutsche Bundesregierung setzen sich täglich dafür ein, den Klimawandel zu bekämpfen.
Berichte dieser Art dürfen uns nicht verunsichern und uns nur noch mehr dazu motivieren, einen Unterschied zu machen und international eine Vorbildsfunktion einzunehmen, um gemeinsam die Welt ein Stück besser zu machen!
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